Uyuni: Ich dachte Flamenco wäre ein Tanz?

Uyuni: Salz, Salz, Salz

Nach einigen unerwarteten Abenteuern, welche eigentlich keine Abenteuer sein sollten aber wie sich herausstellte Abenteuer wurden, wollten wir endlich ein geplantes Abenteuer haben. Ich nehme an, das war bereits ziemlich viel Abenteuer in einem Satz. Nachdem wir einige aufregende Tage, inklusive Überfall in Sucre verbracht hatten, ging es nun weiter nach Uyuni, genauer gesagt zum „Salar de Uyuni“.

Die Busse nach Uyuni fahren vom Exterminal (dem alten Terminal).

train cemetery
train cemetery

Nach einer angenehmen 4-stündigen kamen wir endlich in Uyuni einer Stadt inmitten vom Nirgendwo an. Uyuni ist umgeben von Wüste (und natürlich Salz), hat ein bisschen was von einer Stadt aus alten Wildwest-Filmen. Hostels sind leicht zu finden, da sich bereits einige an der Busstation aneinanderreihen. Wir haben in das „mañanero“ in ein 3-Bett-Zimmer für 35 Bs pro Person eingecheckt, was wie immer ein sehr angenehmer Preis war. Im Hostel gab es sogar warme Duschen aber ansonsten war es so schlicht wie die Wüste selbst. Leider gab es weder Frühstück noch WiFi.

Salt in Uyuni
Salt in Uyuni

Busfahrten machen extrem hungrig und daher war unserer erster Halt der ziemlich cool eingerichtete „Extreme Fun Pub“. In einem Raum ist der Boden komplett und es gab und hoffentlich gibt es immer noch (Überraschung), eine perfekt funktionierende WiFi-Verbindung.

Einen Tour-Anbieter finden

Nach einem kurzen Stop wartete nun also die schwierigste Aufgabe auf uns. Wir mussten einen geeigneten Tour-Anbieter für unseren 3-Tagestrip von Uyuni nach San Pedro de Atacama finden. Wir entschieden uns anhand des Zustandes der Jeeps, Eindruck der Agentur und natürlich dem Preis. Schließlich entschieden wir uns für den Anbieter „know Bolivia tours“ welcher uns ziemlich seriös erschien. Die Tour selbst enthält Verpflegung, Unterkunft und einen Tour-Guide und kostet 750Bs. Zusätzlich kommen kosten für Parkeintritt, kosten für heiße Duschen und Eintritt für das Thermalbad hinzu. Ehrlich gesagt ist das Finden eines geeigneten und sicheren Touranbieters ein Glücksspiel und nicht anderes. Ob teuer oder billig macht kaum einen Unterschied, sie können dennoch gleich gut oder schlecht sein.

Some random people daring to cross the desert by bike
Some random people daring to cross the desert by bike

Die Reiseagentur/ Tour-Guide

Ein vorab unser Touranbieter war ziemlich in Ordnung, abgesehen davon, dass unser Guide nicht besonders viel erklärte, was viele vielleicht als negativen Aspekt sehen würden aber ich fand das eher positiv, da ich kein Freund davon bin, wenn Leute zu viel reden. Eine weitere Sache wo man Punkte abziehen könnte war, dass unser Fahrer/Guide anscheinend ein kleiner Spanner war, da er Freude daran hatte Mädchen die im Bikini in die Thermalquelle stiegen dabei zu filmen. Mir persönlich machte dies nicht so viel aus aber ich kann verstehen, dass die Mädchen davon nicht besonders angetan waren. Einen momentlang, dachte ich daran „Fernandos Bikini Videos“ zu googeln aber natürlich habe ich dies nicht getan.

Hot springs
Hot springs

Erster Tag der Tour

Der Start der Tour war um 10:30am Morgen und der erste Halt war der Zug-Friedhof, welcher ziemlich beeindruckend ist, angesehen davon, dass die ganzen Touristen auf den rostigen Zügen herumklettern und es so nicht unbedingt einfach ist schöne Fotos, zu machen. Dann ging es weiter zu einem Markt, der eigentlich nur dazu dient, dass die Touristen Geld ausgeben. Für Leute, die allerdings gerne Geld für nutzlose Sachen ausgeben und noch nicht etliche ähnliche Märkte vorher schon mal gesehen haben, ist es vermutlich interessant. Sogar ich habe ein wenig meines hart verdienten Geldes dort gelassen, aber nur weil ich die Toilette benutzen musste. Danach ging es weiter nach Colchani wo das Salz bearbeitet wird. Der 4. Stopp war dann bereits das „Salar de Uyuni“ , welches mit Sicherheit eines der Highlights in Südamerika ist. Die weiße Salzwüste schaut total surreal und einfach großartig aus. Und obwohl wir Jungs normalerweise viel zu cool sind, um uns zu den typischen Perspektivfotos hinreißen zu lassen, welche fast jeder Tourist in Uyuni macht (googelt Fotos von Uyuni und ihr wisst was ich meine) „El Salar“  hat es geschafft, dass auch wir uns dazu hinreißen ließen und uns, wie 14 jährige Mädchen benommen haben. Du gemeines „Salar“ du!!Aber was soll es auch man fährt dort vermutlich nur ein Mal in seinem Leben hin und noch dazu ist es einfach irgendwie ansteckend, wenn es jeder macht. Der letzte Stopp war Inca Huasi (Fisch-Insel) um dort einige riesige Kakteen zu bewundern. Um den kleinen Fels zu besteigen, muss man Eintritt bezahlen, was wie ich finde es nicht unbedingt wert ist.

El Salar de Uyuni
El Salar de Uyuni

Überraschenderweise war das erste Hostel in dem Wir übernachteten ziemlich in Ordnung und das Essen war sowohl mittags als auch abends gut und ausreichend. Nicht so überraschen war, da wir bereits von der Agentur darüber informiert wurden, dass wir 10 Bs für eine heiße Dusche zahlen mussten. Daraus resultierte, dass wir überhaupt keine Dusche nahmen.

Wir hatten wirklich eine super Nacht abgesehen davon, dass man es kaum erwartet hätte  „Aviici-Hey brother“ auf 100 Dezibel mitten in der Wüste wo es kaum Strom gibt vor unserem Schlafzimmerfenster zu hören. Wie sich herausstellte, hatten sich zwei Fahrer einer anderen Agentur dazu entschieden eine kleine Feier mit ein wenig zu viel Alkohol, zu starten. Aber nachdem ich die Zwei ganz entspannt angeschrien hatte und ein Mädchen rauskam und die Musik ausschaltete und die Schlüssel des Jeeps, aus dem die Musik kam, klaute, waren wir nun bereit für eine ruhige Nacht.

Zweiter Tag

Um 7:30 nach dem besten Frühstück, was ich je in Bolivien hatte, (kein Sarkasmus) ging es nun weiter. Unser erster richtiger Halt war eine Zugstation an der Grenze zu Chile.

Train wreck at the border
Train wreck at the border
Fox in the desert
Fox in the desert

Der nächste Halt war Chuguana eine Gegend, welche sich zwischen einigen Vulkanen (einer davon sogar Semiaktiv) befindet. Dort hat man die Möglichkeit getrocknetes Lavagestein anzuschauen, was ich persönlich eher weniger interessant fand. Nachdem wir eine Weile durch die Wüste fuhren, wo wir auf Füchse und einige Vicuñas (AlPaca Art) stoppten wir am „arbol de piedra“ (Steinbaum).

Danach ging es weiter zu zwei von Flamingos bewohnten Lagunen und schließlich zu einer Dritten,  der „laguna colorada“ (farbige Lagune), einem See, welcher durch seine rötlich/rosa Färbung beeindruckt. Der See bietet Lebensraum für 3 verschieden Flamingo-Arten (Flamingo heißt auf Spanisch Flamenco). Eine der Arten waren anscheinend chilenische Flamingos, was auch immer die illegal immigrierten Flamingos in Bolivien zu suchen haben, das ist schließlich nicht mein Problem. Aber es sah nicht so aus als wären sie auf Arbeitssuche, den sie sahen eigentlich ganz zufrieden aus, während sie im Wasser rumpickten.

laguna colorada
laguna colorada
Flamingo
Flamingo

Nachdem wir den Eintritt von 150 Bs für den Park bezahlt hatten, wobei ich wieder einmal einen gefälschten Geldschein fand (ist mir schon in Peru und Kolumbien passiert), ging es weiter zu unserer nächsten Unterkunft, welche sehr spartanisch eingerichtet war und wo auch nur Dorms verfügbar waren. Nachdem ich die schlimmsten Spaghetti meines Lebens verputzt hatte, nicht gegen die Leute, die diese zubereitet haben, bereitete ich mich auf einen Tod durch Erfrieren vor. Nachdem ich allerdings vier Schichten Kleidung angezogen hatte, kam ich zu dem Entschluss, dass ich vielleicht doch überleben könnte. Allerdings wäre es möglich gewesen taub zu werden aufgrund der Schnarcherei von einigen Mitbewohnern. Aber ich wäre ja nicht der Travelastronaut wenn ich dafür keine Lösung parat gehabt hätte. Die Lösung nennt sich Ohrstöpsel und sollte auf jeder Reise griffbereit sein. Nur zur Information ich bin nicht der größte Fan davon mit mehreren anderen Leuten in einem Zimmer zu schlafen, besonders wenn die Mehrheit seit 2 Tagen keine Dusche genommen hat.

Flamingos at laguna verde
Flamingos at laguna verde

Dritter Tag

Nach einer Nacht mit einigen Problemen, dass Badezimmer zu finden aufgrund von fehlender Elektrizität ging es nun um 5 Uhr morgens, tiefgefroren weiter zu dem Geysir,“Sol de Mañana” (Morgensonne). Bitte springt nicht in die blubbernden Geysire, da ihr wohl zu einem frittierten Touristen werden würdet, wie es einem israelischen Touristen wiederfahren ist. Glücklicherweise hat der junge Mann überlebt. Danach zogen wir weiter zu den heißen Quellen wo man für nur 6 Bs ein heißes Bad mit einem Haufen anderer ungeduschter Backpacker nehmen kann und sich gleichzeitig Geld für eine heiße Dusche spart. Danach fuhren wir zur chilenischen Grenze wo wir in unseren Bus nach San Pedro de Atacama umgestiegen sind. Der Preis für die Fahrt war bei uns bereits in dem Tourpreis mit einberechnet kann aber auch extra bei der Ankunft gezahlt werden.

Fazit:

Insgesamt muss ich sagen, dass die Tour sehr schön und definitiv das Geld wert war. Aber dennoch waren wir nach 3 Tagen froh wieder in der Zivilisation zu sein.

The old man and  the sea
The old man and the sea/lagoon
Another lonely flamingo
Another lonely flamingo

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